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EMDR und Trauma – Eine wirksame Methode zur Verarbeitung belastender Erfahrungen

Aktualisiert: 22. Sept.

Warum traumatische Erlebnisse so belastend sein können

Ein Trauma entsteht, wenn ein Erlebnis die Bewältigungsmechanismen des Nervensystems überfordert. Unser Gehirn kann das Geschehen nicht in den normalen Erinnerungsspeicher integrieren. Stattdessen bleibt die Erfahrung „ungeordnet“ und mit allen Gefühlen, Bildern und Körperempfindungen im Nervensystem hängen. Die Folge: Erinnerungen tauchen ungewollt auf, in Flashbacks, Albträumen oder in Form von körperlichen Symptomen wie Anspannung, Herzrasen oder Schlafstörungen.

Mädchen rennt über Wiese

Was ist EMDR?

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing („Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen“). Die Methode wurde Ende der 1980er Jahre von der amerikanischen Psychologin Francine Shapiro entwickelt.

Sie entdeckte, dass belastende Gedanken weniger intensiv wurden, wenn sie gleichzeitig bestimmte Augenbewegungen ausführte. Daraus entwickelte sich ein therapeutisches Verfahren, das heute weltweit anerkannt ist.


Wissenschaftliche Grundlage & Studienlage bei EMDR und Trauma

Seit der Einführung wurde EMDR intensiv wissenschaftlich untersucht:

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das US-amerikanische Department of Veterans Affairs und die Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) empfehlen EMDR ausdrücklich zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS).

  • Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit: Klient:innen berichten häufig schon nach wenigen Sitzungen über eine deutliche Symptomlinderung.

  • EMDR gilt mittlerweile als eine der am besten erforschten Methoden der Traumatherapie – vergleichbar mit kognitiver Verhaltenstherapie.

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Wie wirkt EMDR?

Das Verfahren nutzt die Fähigkeit des Gehirns zur nachträglichen Informationsverarbeitung. Während einer Sitzung wird die belastende Erinnerung aktiviert. Gleichzeitig erfolgt eine bilaterale Stimulation, meist durch geführte Augenbewegungen, manchmal auch durch abwechselnde akustische Töne oder leichte Berührungen (Tapping).

Dadurch wird ein Verarbeitungsprozess angestoßen:

  • Das Gehirn verknüpft die Erinnerung mit neuen, neutraleren Informationen.

  • Die emotionale Belastung sinkt spürbar.

  • Betroffene gewinnen das Gefühl zurück, wieder Kontrolle über das Erlebte zu haben.

Die Erinnerung bleibt, verliert aber ihren überwältigenden Schrecken.


Wie lange dauert eine EMDR-Behandlung?

Die Dauer hängt stark von der individuellen Situation ab:

  • Akute, einzelne Traumata (z. B. ein Unfall, ein Überfall) lassen sich oft schon in wenigen Sitzungen (ca. 3–10) gut bearbeiten.

  • Komplexe Traumata (z. B. aus der Kindheit, länger andauernde Belastungen) erfordern mehr Zeit und eine Kombination mit Stabilisierungstechniken.

Eine Sitzung dauert in der Regel 60–90 Minuten. Vor der eigentlichen EMDR-Bearbeitung erfolgt immer eine Phase der Stabilisierung und Ressourcenarbeit, damit die Verarbeitung sicher und gut eingebettet ist.


Wie läuft eine EMDR-Sitzung ab?

  1. Anamnese & Zielklärung Zunächst wird gemeinsam das Thema oder die belastende Erinnerung eingegrenzt.

  2. Stabilisierung & Ressourcenaufbau Bevor es in die Trauma-Bearbeitung geht, wird dafür gesorgt, dass genügend innere Sicherheit und Stabilität vorhanden sind.

  3. Aktivierung der Erinnerung Die traumatische Erinnerung wird kurz ins Bewusstsein gerufen – zusammen mit den dazugehörigen Gefühlen und Körperempfindungen.

  4. Bilaterale Stimulation Während du der Erinnerung nachspürst, werden die Augenbewegungen oder andere Formen der Stimulation durchgeführt.

  5. Verarbeitungsprozess Das Gehirn beginnt, die Erinnerung neu zu verarbeiten. Bilder, Gedanken und Gefühle verändern sich. Belastung nimmt ab.

  6. Integration & Abschluss Am Ende der Sitzung wird der Prozess stabilisiert, sodass du den Raum geordnet und sicher verlässt.


Für wen eignet sich EMDR?

EMDR wird erfolgreich eingesetzt bei:

  • Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

  • Ängsten und Panikattacken

  • Traumatischen Kindheitserfahrungen

  • Trauer und Verlusterlebnissen

  • Akuten Belastungsreaktionen

  • Psychosomatischen Beschwerden, die mit Trauma verbunden sind


EMDR in meiner Praxis

In der Soul & Design – Heilpraktiker Praxis für Psychotherapie & Coaching nutze ich EMDR, um Klient:innen einen geschützten Raum für Verarbeitung zu geben.

Wichtige Elemente meiner Arbeit sind:

  • Sicherer Rahmen & Vertrauen: Nur in einem geschützten Setting kann Trauma-Bearbeitung gelingen.

  • Individuelles Tempo: Jeder Mensch verarbeitet anders – EMDR wird an deine Bedürfnisse angepasst.

  • Ressourcenorientierung: Vor und neben der Bearbeitung bauen wir deine inneren Stärken gezielt auf.

So entsteht Schritt für Schritt mehr innere Stabilität, Selbstvertrauen und Lebensfreude.


Fazit

EMDR ist eine wissenschaftlich fundierte und hochwirksame Methode, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Sie hilft Betroffenen, die emotionale Last vergangener Ereignisse loszulassen und wieder in ihre Kraft zu kommen.

Wenn dich ein Erlebnis bis heute stark belastet, könnte EMDR ein hilfreicher Weg sein.


„Trauma bedeutet nicht, dass dein Leben für immer von der Vergangenheit bestimmt sein muss. EMDR kann ein Schlüssel sein, um die Tür zu mehr Leichtigkeit und innerer Stärke zu öffnen. Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen auf diesem Weg zu begleiten."

Weibliche Person

Alles Liebe

Marianne Haack

Heilpraxis Lebensfreude Werkstatt


👉 „Wenn du wissen möchtest, ob EMDR für dich passend ist, melde dich gerne bei mir für ein unverbindliches Erstgespräch.“


 
 
 

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